1. FC Köln: Fabrice Ehret vor dem Absprung?


Große Spieler vollbringen große Taten – Dabei muss man nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi heißen, denn auch ein Fabrice Ehret kann trotz seiner im Vergleich kleinen Karriere ganz große Taten sprechen lassen. So auch am Dienstag, als sich der Franzose in einem Dankesschreiben von den Fans des 1. FC Köln verabschiedete.

Ich bin jetzt seit fast genau 5 Jahren beim 1.FC Köln und so wie es scheint, werden wir bald getrennte Wege gehen müssen.“, erklärte der in Lugano geborene Außenbahnspieler auf seiner Homepage und setzt fort: „Irgendwann steht man immer an einem Punkt, wo es heisst Abschied zu nehmen. Dieser rückt nun näher.“ Vom Verein selber gab es bislang noch keine Stellungnahme, fraglich war aber schon seit Wochen, ob Sportdirektor Volker Finke die vereinsseitige Option auf eine Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr ziehen wird.

Auch seine warmen Worte an die Fans lassen kaum noch einen Zweifel an einer Trennung zu: „Ich habe viel in meiner Karriere gesehen und erlebt, aber ein so geiles Publikum gibt es wirklich sehr selten!, schwärmte Ehret und fuhr fort: Auch wenn wir mal nicht so gut gespielt haben, seid ihr immer da gewesen. Das ist nicht selbstverständlich und ich weiss das zu schätzen.

Der Franzose, der immer wieder mit etlichen Verletzungen zu kämpfen hatte war besonders wegen seines großen Kämpferherzes bei den Fans beliebt, verbrauchte allerdings in jeder Saison viel Kraft um sich nach manchmal hartnäckigen Verletzungen wieder ans Team heranzukämpfen. Nicht selten wurde der damals von Hanspeter Latour verpflichtete Außenbahnspieler Opfer von Verletzungen und Leistungsschwankungen seiner Konkurrenz, musste der gelernte Mittelfeldspieler oft auf die Linksverteidigerposition rutschen und den ungeliebten Abwehrpart übernehmen. Mal mehr und mal weniger gekonnt.

Seine größten Momente beim 1. FC Köln hatte Ehret wie er selber schreibt nach seinen Toren gegen den FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach. „Mein persönliches Highlight waren meine Tore in Mönchengladbach und München. Was waren das geile Glücksgefühle!, schwelgt der Franzose in Erinnerungen und stellt den besonderen Moment nocheinmal heraus: „Man trifft ja nicht immer gegen die ewigen Rivalen.“

Der 31-jährige absolvierte in der aktuellen Spielzeit 21 Spiele für die „Geißböcke„, fand in der Rückrunde unter Frank Schaefer aber kaum noch Berücksichtigung und musste oft sogar mit dem Platz auf der Tribüne vorliebnehmen. Zu Begründen war dies sicherlich auch mit seiner spielerischen Limitierheit, die bei all seiner Kampfeslust doch zu stark ausgeprägt war. Im Zuge der Neustrukturierung des Kaders und dem Trend hin zu jungen, hungrigen und vor allem gehaltstechnisch billigeren Spielern ist Ehret ein Kandidat, der weit oben auf der Streichliste steht.

In den bisher fünf Jahren für den Bundesliga-Engagement war der 31-jährige beim FC Aarau, RSC Anderlecht und Racing Straßburg tätig.

Mit einer Aktion, die großen Respekt verdient, verabschiedet sich Fabrice Ehret anscheinend vom 1. FC Köln , bei dem vorallem die Fans dem Flügelflitzer sicherlich die ein oder andere Träne nachweinen werden. „Vielen Danke für viele geile Momente!“ – Fabrice Ehret

Von Christian Wolfsdorf

Deine Meinung ist gefragt